Montag, 6. Mai 2013

Achtsamkeit

Achtsamkeit klingt erstmal so nichts sagend, so lapidar. Dabei sind wir in der Regel alles andere als achtsam. Wir planen, was gleich geschieht. Denken darüber nach, was alles so war. Haben Sorgen in die Zukunft, bekümmern uns um das, was nicht mehr zu ändern ist. Selten sind wir achtsam, mit allen Sinnen, im gegenwärtigen Augenblick.Wir machen etwas, sind aber gleichzeitig mit den Gedanken oder mit unseren Handlungen einen Schritt weiter, möglicherweise sogar mehrere Schritte.
Mir wird das immer wieder klar, wenn ich mit meinen Kindern zusammen bin. Ich habe den Anspruch an mich selber, ihnen die volle Aufmerksamkeit zu schenken, die Momente die wir miteinander haben, voll und ganz zu genießen. Doch wie oft mache ich genau das nicht? Ich bin in Gedanken noch bei der Arbeit oder plane schon den noch anstehenden Einkauf. Ich mache Termine, bespreche etwas Wichtiges mit meiner Frau oder viel schlimmer: ich checke auf dem Handy meine E-Mails, meine Facebook-Nachrichten, das Wetter und und und. Selbst wenn ich einen schönen Moment mit ihnen habe, denke ich oft: jetzt schnell das Handy raus und ein Foto machen. Anstatt den Moment zu erleben will ich ihn festhalten. Und im Grunde bleibt mir dann statt der Erinnerung an einen schönen Moment der Ärger darüber, dass das Smartphone mal wieder nicht richtig auslöst.
Die vielen Dinge, die wir noch erledigen müssen und die vielen losen Planungen, die wir im Kopf haben, hindern uns oftmals daran, ganz da zu sein, im Leben zu sein statt das Leben zu planen, zu verplanen. Hierbei hat mir geholfen, mich mit dem Thema Selbstorganisation zu befassen. "Getting things done" ist ein simples, aber effektives Konzept von David Allen, das hilfreich sein kann, eine Hierarchie der anliegenden Aufgaben zu erstellen, Gedanken festzuhalten und unnötiges über Bord zu werfen.Ich bin seit einigen Wochen bedeutend gelassener, da ich meine Anliegen nun einigermaßen unter Kontrolle habe und sie nicht mich durch die Unordnung hindurch beherrschen. Ich kann mich derzeit besser auf das einlassen, was wirklich wichtig ist: im Moment, insbesondere die Augenblicke die mich und mein Herz erfüllen genießen.

So, tatsächlich etwas geschrieben heute und dem Vorsatz des täglichen Schreibens treu geblieben. Immerhin für einen Tag ;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen